Ein wenig Gitarrenbau-Philosophie...
Jedes Stück Holz ist als Naturprodukt individuell und einzigartig. Um im Instrumentenbau das ganze Potential aus den Hölzern hevorzuholen muss dieser Individualität stets Rechnung getragen werden. Keine Fichtendecke ist wie die andere, mal ist sie steifer, härter, mal etwas flexibler... Eigenschaften, die sich nur sehr schwer messen lassen – man muss sie „erfühlen“.
Und so muss auch jedes Holz „seinen“ Eigenschaften gemäss weiterverarbeitet werden, sei es die instinktive Wahl der Dicke oder sei es die Ausarbeitung der Beleistung, die ich grundsätzlich individuell von Hand abstimme.
Auf diese Art und Weise entsteht auch ein Instrument, das einzigartig und individuell ist. Es mag Zwillingsbrüder oder –schwestern haben – aber wie auch bei den Menschen sind diese niemals gleich und jedes besitzt „seine“ eigene individuelle Stimme.
Das ist auch der Grund warum jede einzelne meiner Gitarren einen Namen trägt – keine „Gattungsbezeichnung“ wie allgemein üblich – sondern eine eigene Persönlichkeit, die sie unverwechselbar und einzigartig macht. Dieser Name entsteht schon vor dem Bau... es entsteht schon in dieser Phase eine persönliche Beziehung zu dem Instrument, das nun für einige Wochen die ganze Aufmerksamkeit und Sorgfalt fordert.
Es gibt neben der Verwendung von ausschliesslich hervorragenden Tonhölzern noch einige weitere „Prämissen“ meiner Arbeit – so sind beispielsweise einteilige Hälse und die traditionelle, aufwendige „Dovetail“-Hals/Korpusverbindung bei meinen Instrumenten Standard... ebenso wie eine hauchdünne, handpolierte Nitrocellulose-Lackierung oder auf Wunsch die Schellack-Politur. Ohne wenn und aber...